UUPZ HIER WOLLTE ICH GAR NICHT LANDEN. ICH SUCHE:

Mehr INFO zum Low-Budget-Studio Allgemein: SNAKKATRIXX
Mehr INFO zu Lügner: Homepage Lügner
Mehr INFO zu Paar@ohrä: Homepage Paar@ohrä


0. VORWORT

Das ist meine zweite Kabine, die ich selbst zusammengebastelt habe. Neben ca. 5 Stück bei Kollegen (Stern Eis, Ämoh und Dragon Sky etc.), bei denen ich beratend oder sogar helfend involviert war. Ein bisschen Erfahrung im Bereich mit möglich wenig Kohle eine korrekte Booth zusammenzuzimmern ist da schon hängen geblieben. Dennoch ist festzuhalten, dass es noch Millionen anderer Wege gibt, eine geile Kabine zu schustern.

Als Basis ist zu sagen, dass eine Kabine nur einen Zweck hat: Geräusche (Computer, Strassenlärm, etc...) die aus der Umwelt auf Mikrofon und die daraus folgende Aufnahme einwirken könnten so weit möglich zu reduzieren. Dafür muss die Booth mehr oder weniger dicht sein. Platz 2 der Wichtigkeits-Hitliste hat der "Sound der Booth", das heisst, die Beschaffenheit der Innenwände wirken sich direkt auf die Aufnahme aus. Die gesungene oder geräppte Stimme breitet sich in der Kabine ja aus und wird von den Wänden aufs Mik zurückreflektiert. Wer daher einen trockenen Sound liebt (so wie ich...he he) sollte darauf achten, dass die Innenwände sehr porös sind. (Dicke Glaswollenmatten), dadurch werden die Reflexionen nahezu ausgelöscht.

1. ORT / MASSE FESTLEGEN

Am besten man sucht sich in einem Zimmer eine freie Ecke, die nicht an die Nachbarswohnung grenzt oder an die Waschküche, da von dort unkontrollierbare Geräusche in die Booth dringen könnten. Ich habe eine Ecke gefunden, die ins Zentrum meiner Wohnung gerichtet ist, also frei von unkontrollierbaren Geräuschquellen ist.

Prinzipiell reicht ein Innenraum von ca. 1 Meter Länge und 80 cm breite um geschmeidig abzubaounce beim einräppen der Voices. Habe meine Booth auch schon mit 2-3 Leuts gefüllt. Ich gebe zu dann wirds bissel eng aber es geht irgendwie doch ...he he.

Die Vermassung meiner Kabine, die ich hier als Beispiel nehme ist unter folgendem Link genau dokumentiert.
vermassung_bmd_ zuschnitt_2.pdf

Also würde ich in der Regel von einer Aussengrösse von 1.20M auf 1M auf 2M (Länge, Breite, Höhe) ausgehen und alle Masse daraus berechnen. Das Fenster aus Plexiglas ist natürlich Luxus. Habe schon Homies gehört, die sagten: "Bloss kein Fenster, da lenken mich di Dudes draussen nur ab". Ich habe das Fenster eingebaut, weil ich dadurch direkt auf den Bildschirm sehe. Ist vor allem geil, wenn ich mich selber aufnehme ...he he.

Ich gehe mal davon aus, dass Du des einfachen Rechnens mächtig bist und die genauen Masse der einzelnen Teile für Deine Booth mit Hilfe untenstehender Skizze selber berechnen kannst. Klar gibt es akustisch günstige Winkel und Verhältnisse, die vernachlässigen wir aber bei dieser Kabinengrösse. Miss Deine Ecke mit dem Zollstock aus, überlege Dir, woher die Kabel kommen und wo die Türe plaziert werden soll, mach eine kleine Skizze und schreib die Masse auf, die Du ausgemessen hast. Dann ab damit in den Baumarkt. Im Migros-Brunaupark hats zum Beispiel immer so kompetente Jungs im Holzzuschnitt, die einem bei Unsicherheiten bezüglich der Konstruktion auch gerne aushelfen. Also einfach fragen, wenn was unklar ist oder wenn Du nicht sicher bist, ob Deine Konstruktion funktioniert.

Hier der Grundaufbau der Kabine:

2. AUFBAU

Die zugeschnitten Teile werden nun miteinander verschraubt. Zuerst das Gerüst mit den Kanthölzern. Das Gerüst hätte bei mir auch von selber gestanden, ich habe das Ding aber zur Sicherheit auf den Wandseiten mit Dübeln in der Wand verankert.

Nach dem Gerüst werden die Sperrholzplatten verschraubt. Hier ist zu beachten, dass das eine Brett für die Tür nicht verschraubt wird. Tönt logisch, aber ich hatte im Heimwerkerrausch schon 3 Schrauben drin, bis ich bemerkt habe, dass es ja die Tür ist ...he he. Hier muss man nun auch die Löcher bohren, wo die Kabel durchkommen. Am besten ist es, wenn man Stromkabel und Audiokabel getrennt führt, damit der Netzbrumm nicht auf dem Mik-Signal einstreut.



Wenn alles fix verschraubt ist, wird abgedichtet. Grosse Ritzen und Löcher versorgt man mit dem PU-Schaum, kleinere Ritzen und überall dort, wo zwei Bretter aufeinender treffen wird mit Silikon abgedichtet. Je dichter die Kabine, desto besser ist die Absenkung im Innern.

Danach wird die Glawolle so zugeschnitten, dass sie auf der Innenseite perfekt zwischen die Kanthölzer passt. Da muss man nicht sooo genau schneiden, die Glaswolle lässt sich dufte zusammendrücken. Beim Arbeiten mit Glaswolle sein eines gesagt: Das Zeug ist schlimmer als ein Loch im Kopf. Es beisst und piekt, fliegt durch die Luft wie ein wildgewordener Mückenschwarm und setzt sich in jeder noch so kleinen Ritze fest auch in den Atemwegen, Augen usw. Darum: Vorsichtig damit umgehen. Ich habe mich eingepackt mit Schutzbrille, Atemschutz und Plastikpellerine und ich habe mich trotzdem 2 Tage lang gekratzt wie eine Katze. Aber es lohnt sich natürlich und es gibt einfach kein effizienteres Dämmmaterial in dieser Preisklasse.

Wenn die Glaswolle verbaut ist, wird mit dem Stoff alles abgedeckt, damit das Höllenzeugs nicht permanent die Kabine verseucht. Stoff (In meinem Fall ein orange-farbenes Kunstfell) also zuschneiden und mit dem Tacker jeweils an den Kanthölzern anbringen. In regelmässige Abständen kann man auch den Stoff samt der Glaswolle am Brett dahinter fest-tackern. Hier auch wieder beachten, das es überall dort schlitze hat, wo nachher Kabel durchmüssen.

 

ACHTUNG: ICH HABE IN MEINER KABINE DIE GLASWOLLE MIT EINEM KUNSTFELL IN ORANGER FARBE ÜBERZOGEN. DESHALB KANN ES AUF DEN BILDERN SO AUSSEHEN, ALS OB ICH DIE GLASWOLLE OHNE ÜBERZUG VERBAUT HÄTTE. DIE GLASWOLLE MUSS ABER AUF JEDEN FALL ABGEDECKT WERDEN! ANDERNFALLS KÖNNEN SICH IM BETRIEB TEILE DER GLASWOLLE ABLÖSEN UND AUGEN SOWIE ATEMWEGE REIZEN!




Nun werden die Kabel gezogen: In der Luxusausführung können auf beiden Seiten Gehäuse-Boxen befestigt werden, die Stecker-Buchsen beinhalten. Für Leute, die des Lötens mächtig sind (Ich habe die Buchsen und Kabel bei der PUSTERLA AG in Zürich gekauft). no problem. In der Low-Budget-Version wird das Kabel einfach durchs Loch gezogen. Nun wird die Öffnung ebenfalls mit PU-Schaum oder Silikon abgedichtet.

 

Nun fehlt nur noch das Kleinzeugs wie die Scharniere und die Türgriffe innen und aussen. Fertig ist die Heimsauna.
Wie man auf den Bildern unten sieht ist das optische Finish Geschmackssache ...he he he

3. TECHNISCHE BESTÜCKUNG

Beleuchtung: Sehr wichtig! he he ... da die Textblätter sehr geschmeidig mit Stecknadeln an der eingepackten Glaswolle befestigt werden kann, sollte die Lichquelle auch irgendwo dort angebracht werden. Quellen an der Decke oder sonst weiter entfernt werfen oft Schatten, da der Künstler beim Rappen die Lichtquelle verdeckt. Es bietet sich auch an, dass man eine Kaltlichtlampe verwendet aka Neon oder Halogen, weil es in der Kabine eh immer ein latentes Temperaturproblem gibt.

Kopfhörer-Verteiler: Ich habe ein Samson C-que für CHF 200. Ein normaler Steroanlagenverstärker geht aber auch.

Mikrofon: Tja ... das Thema gäbe wieder ein 100-seitiges Buch und einen garantierten Philosophien-Kampf. Darum rede ich an dieser Stelle nicht über WELCHES Mik sondern nur über WO und WIE ...he he. Wegen dem begrenzeten Platz sollte man ein Stativ nehmen mit massivem aber kleinem Gusseisenfuss. Bei grossfüssigen Stative besteht die Gefahr, dass man dranstösst oder schlicht kein Platz hat. Die Platzierung kann man ausprobieren. Schieb das teil ein wenig umher und mach Tests. Wo es am besten tönt kann man es stehen lassen.

Popschutz: Würd ich niiiiie kaufen das teure Zeugs - Selbern basteln ist angesagt:


Kabel: Hier gilt: Wer spart, kauft dreimal: Deshalb nehme ich nur NEUTRIK-Material. Ist bissel teurer als das Monacor-Geschmeus, aber das hat auch seinen Grund. Schliesslich bau ich mir nicht eine Kabine für Kilofranken, damit mir ein mieses Kabel den Sound versaut oder ...

Und so siehts dann bei mir aus:

BMD-BOX (Seitenansicht)

BMD-BOX (Ansicht Türe)

UUPZ HIER WOLLTE ICH GAR NICHT LANDEN. ICH SUCHE:

Mehr INFO zum Low-Budget-Studio Allgemein: SNAKKATRIXX
Mehr INFO zu Lügner: Homepage Lügner
Mehr INFO zu Paar@ohrä: Homepage Paar@ohrä


Stand: 11/2004 (c) Sascha Rossier aka Lügner (Paar@ohrä), Zürich